Die Knochengesundheit ist verbunden mit Lebensqualität und Mobilität, gerade im Alter. Deswegen ist die Vorbeugung/Behandlung der Osteoporose (Knochenschwund) in jüngeren Jahren ein wichtiges Thema, v. a. für Frauen, die, wenn die Wechseljahre eintreten, besonders gefährdet sind. Patienten mit chronischem Vit. D-, aber auch Vit.-K-Mangel haben ebenso ein erhöhtes Risiko.
Beitragsbild: Von Partynia – Eigenes Werk German version of File:Vertebral osteoporosis.jpg by Δρ. Χαράλαμπος Γκούβας, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=76717216
Ursachen
- primäre Osteoporose, 95 %
- Typ-I-Osteoporose: nach den Wechseljahren der Frau
- Typ-II-Osteoporose: Altersosteoporose
- sekundäre Osteoporose, 5 %, v. a. durch Behandlung mit Cortison u. Immobilisation
- Cushing-Syndrom: hohe Cortisolspiegel
- hormonelle Erkrankungen: Überfunktion der Schilddrüse und Nebenschilddrüse
- renale Osteopathie
- schlechter Ernährungszustand, Magersucht, chronisch entzündliche Darmerkrankungen
- Medikamente: Vitamin-K-Antagonisten (Marcumar) vermindern die Knochendichte; Aromatasehemmer (Tamoxifen, hemmt Östrogenbildung); Glukokortikoide (Cortisontherapie)
Risikofaktoren
- Östrogenmangel (frühe Menopause, keine Geburten) und Alter
- geringe körperliche Aktivität
- Untergewicht, Malabsorption
- Mikronährstoffmangel
- Calcium, Vit. D und K
- Zink, Mangan, Bor
Leider ist in unseren Breitengraden der chronische Vitamin-D-Mangel häufig anzutreffen, v. a. in den Monaten Oktober bis März. Die offizielle Rachitisprophylaxe endet für Kleinkinder mit dem ersten Lebensjahr, jedoch ist die Vit.-D-Versorgung im gesamten Wachstumsalter von großer Bedeutung und darüber hinaus ein Leben lang! So mancher Jugendlicher bildet einen asthenischen Körperbau und eine mehr oder weniger starke Trichterbrust aus, was vermeidbar wäre.
Versorgung mit Vitamin D
- Eigensynthese/Metabolismus
- kann stattfinden, wenn Sonnenlicht (UVB-Strahlung) in notwendiger Intensität (von März bis Oktober gewährleistet) auf möglichst viel entblößte Haut trifft
- mit zunehmendem Alter büßt die Haut ihre Fähigkeit der Vit.-D-Produktion ein
- abhängig von Kofaktoren: Magnesium, Vit. C, B-Vitamine
- Zufuhr über die Nahrungsmittel
- in nennenswerten Mengen in Meeresfisch und Lebertran enthalten
- Substitution
- Dosierung für Erwachsene: 1000-4000 IE tgl. (abhängig vom Ausgangsspiegel und Körpergewicht)
- tägliche Gabe bevorzugen
- lipophiles Vitamin: zur Mahlzeit bzw. als ölige Zubereitung nehmen
Diagnose
Zuerst müssen mögliche Ursachen, also Grunderkrankungen, Medikamente usw. abgeklärt werden. Dann erfolgt die Labordiagnose der relevanten Mikronährstoffe.
- Vitamin D
- ucOsteocalcin: Biomarker der Vitamin K2-Versorgung
- Spurenelemente: Zink, Mangan, Bor
Der Vit.-D-Spiegel lässt sich leicht über eine Labormessung kontrollieren – das ist aufgrund der Wichtigkeit des Vitamins/Hormons anzuraten. Messen ist besser als glauben! Die laborkontrollierte Therapie in der Praxis hat gezeigt, dass zur Anhebung eines Mangels die offizielle Zufuhrempfehlung von 800 IE für Erwachsene nicht ausreichend ist, um einen Effekt zu bewirken.
Therapie nach Ursache
Die Vitamin-D-Versorgung und Therapie sollte individuell geprüft und gehandhabt werden. Bei Osteopenie und Osteoporose bietet die Orthomolekulare Medizin die physiologischen Mittel an: Vitamin D3 und K2 spielen eine Schlüsselrolle, ferner die Spurenelemente Zink, Mangan, Bor.
- Vitamin D3: erhöht die Kalziumresorption über die Darmschleimhaut und viele weitere Wirkungen
- Vitamin K2: wichtig für die Funktionalität des Osteocalcins (Faktor der Knochenmineralisierung)
- Spurenelemente
- Zink: wichtig für alle Regenerationsprozesse (Wachstumshormon)
- Mangan: wichtig für Proteoglykansynthese und Knochenaufbau
- Bor: reduziert die Calcium- und Magnesiumverluste über die Niere
- Mineralien: Calcium, Magnesium