Vitamin C und COVID-19

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Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu COVID-19 erweitern sich stetig. Neben der Lungenschädigung stellt die systemische Gefäßentzündung eine gefährliche Komplikation dar. Eine wesentliche Ursache für die Organ- und Gefäßschäden ist die überschießende Entzündung des Immunsystems (sog. Zytokin-Sturm) der starken oxidativen Stress produziert.

Prof. Dr. Yvonne Samstag (Universität Heidelberg) und Prof. Dr. Günther Schönrich (Charité) weisen in einem aktuellen Review (1) auf den möglichen Nutzen von Antioxidantien bei virusinduzierten Immunreaktionen hin. Diese Abwehrreaktionen verursachen oxidativen Stress, der Organe schädigt und das Immunsystem selbst unterdrückt. Dem kann durch die frühzeitige Gabe von Vitamin C, auch in intravenöser Form, entgegengewirkt werden, besonders um schwere Verläufe zu verhindern.

Vitamin-C-Mangel bei COVID-Intensivpatienten

Während eines Infekts kommt es zum drastischen Verbrauch von Vit. C, v. a. zu Beginn. Die Konzentration in den Immunzellen sinkt innerhalb von Stunden um 50 %. Studien haben einen massiven Vit.-C-Mangel bei COVID-Patienten mit Lungenentzündung aufgedeckt, der sehr häufig die Skorbutgrenze (< 0,18 mg/dl) unterschreitet. Bei ca. 95 % der Untersuchten lag die Vit.-C-Konzentration im Blut < 0,15 mg/dl und damit im Skorbutbereich (2).

Vitamin C und seine Bedeutung für das Immunsystem

Dieser Punkt ist allgemein bekannt, wird aber oftmals unterschätzt bzw. nicht konsequent berücksichtigt.

  • erschwert das Eindringen von COVID-19 in die Körperzellen
    • gute Vit.-C-Spiegel hemmen im Falle einer Infektion die verstärkte Bildung eines Enzyms, das die Viren benötigen, um in die Wirtszelle zu gelangen
  • aktiviert antivirale immunologische Abwehrvorgänge
    • verbessert die Barrierefunktion von Schleimhäuten, fördert die Antikörper- und Interferonproduktion
    • regt Lymphozytenvermehrung und -reifung an (Schutz vor Lymphopenie) und steigert deren Aktivität (T- und NK-Zellen)
    • steigert die Fressleistung von Immunzellen
  • schützt Organe und Gefäße vor schädigendem oxidativen Stress und Zytokin-Sturm
    • Senkung erhöhter Interleukin-, TNF-alpha und CRP-Konzentrationen

Für eine effektive Viren- und Bakterienabwehr benötigt unser Immunsystem verschiedene Vitamine, Spurenelemente und Aminosäuren, welche die Immunzellen selbst unterstützen und gleichzeitig vor dem organ- und gefäßschädigenden Zytokin-Sturm schützen. Mehr über die immunrelevanten Mikronährstoffe erfahren Sie hier.

Vitamin-C-Infusionen werden in vielen Ländern praktiziert

Wie wirksam die Behandlung mit Vit. C sein kann, zeigt ein im American Journal of Case Reports publizierter Fallbericht einer 74-jährigen COVID-Patientin mit schwerem Verlauf. Die Ärzte des Universitätskrankenhauses Michigan berichten darin von einer schnellen Genesung nach hochdosierter intravenöser Vit.-C-Behandlung (3).

Aktuelle Studien zur Vit.-C-Infusiontherapie

Im Jahr 2020 wurden weltweit einige Studien zur Vit.-C-Infusionstherapie bei COVID-19 gemeldet. Die erste wurde bereits im Februar in China gestartet und untersucht die Effekte von 2x 12 g Vit. C i. v. tgl. über 7 Tage bei 140 COVID-Patienten. Eine weitere kanadische Studien (LOVIT) überprüft die Wirkung einer Tagesdosis von 15 g Vit. C i. v. ebenso bei COVID-Patienten. Die endgültigen Ergebnisse werden mit Spannung erwartet.

Aus China liegen erste bemerkenswerte Behandlungsergebnisse vor. Dr. Enquian Mao, Leiter der Abteilung für Notfallmedizin am Ruijin-Krankenhaus, Shanghai, verabreichte ca. 50 COVID-19 erkrankten Patienten hochdosiertes Vitamin C intravenös. Die eingesetzten Dosen betrugen zwischen 10 und 20 g pro Tag, verabreicht über 8-10 Stunden, insgesamt über 7-10 Tage. Der Zustand der Patienten, denen intravenöses Vitamin C gegeben wurde, verbesserte sich und niemand verstarb. Der stationäre Aufenthalt von durchschnittlich 30 Tagen verkürzte sich um 3-5 Tage (4).

Vitamin C von Nutzem bei Lungenentzündung

Seit über 80 Jahren ist bekannt, dass Vitamin C bei Pneumoniepatienten schwere Komplikationen verhindern und den Heilungsverlauf beschleunigen kann. Dr. Andrew Saul vom orthomolekular-medizinischen Mitteilungsdienst berichtete im Februar 2020 aus gegebenem Anlass über die Geschichte des klinischen Einsatzes von Vitamin C.

Vitamin C senkt die Sterblichkeit

Gerade Risikopatienten, zu denen v. a. alte Patienten gehören, können an einem Virusinfekt versterben. 1994 zeigte sich in einer kleinen klinischen Studie, dass bereits 200 mg Vitamin C pro Tag bei schwerkranken, hospitalisierten Patienten mit Atemwegserkrankungen zu einem Rückgang der Todesfälle um 80 % führten (5). Und bei Vitamin C gilt: Mehr hilft mehr.

Leistungen der Praxis für Komplementärmedizin Felber

  • individuell abgestimmter Einsatz von Mikronährstoffen nach Laborstatus, z. B. zur Infektprophylaxe
  • Therapie mit immunrelevanten Mikronährstoffen auch intravenös: Vitamin-C-Infusionstherapie

1: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S221249262030052X

2: https://www.springermedizin.de/vitamin-c-levels-in-patients-with-sars-cov-2-associated-acute-re/18317732?fulltextView=true

3: https://www.amjcaserep.com/download/index/idArt/925521

4: https://orthomolecular.activehosted.com/index.php?action=social&chash=0a09c8844ba8f0936c20bd791130d6b6.148&s=5012cd99396debd8f55abe5af2a66c81

5: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/7814237/