Adipositas und metabolisches Syndrom sind verbreitet in der westlichen Welt und stellen leider einen Risikofaktor für diverse zivilisatorische Erkrankungen dar: Herz-Kreislauf (erhöhter Blutdruck, Herzinfarkt), Typ-II-Diabetes, Arthrose, Depression, Demenz, maligne Erkrankungen. Abgesehen davon haben Betroffene einen erheblichen Leidensdruck und verzweifeln bei dem Versuch hartnäckiges Übergewicht abzubauen.
Basis der Gewichtsreduktion
- Ernährungsumstellung
- Intervallfasten
- Bewegung bzw. Training
Zuerst soll also das persönliche Ernährungs- und Bewegungsverhalten hinterfragt werden und ggfs. eine Ernährungsumstellung mit moderater Kalorien- und Kohlenhydratreduktion erfolgen. Dann darf vermehrt Bewegung und Training in den Alltag integriert werden.
Ernährungsumstellung: low carb
Eine zucker- und stärkereduzierte Ernährungsweise (low carb) begünstigt das Abnehmen, kann Blutfette und Stoffwechselparameter verbessern und wirkt somit gesundheitsförderlich. Sie kann mit oder ohne Kalorienbeschränkung durchgeführt werden und kann bei hoher Nährstoff- und geringerer Energiedichte eine Stoffwechselaktivierung und Gewichtsreduktion ermöglichen. Somit kann eine negative Energiebilanz erzielt werden, ohne dass der Genuss zu kurz kommt.
Intervallfasten
Das Intervallfasten oder intermittierendes Fasten kann auf verschieden Weise durchgeführt werden. Die verbreitetste Anwendung sieht vor gelegentlich eine Mahlzeit auszulassen. Das funktioniert für Viele mit dem Frühstück am Besten, aber genauso kann das Mittag- oder Abendessen (dinner cancelling) weggelassen werden. Beim 5:2 Schema wird an 2 Tagen pro Woche eine kalorienreduzierte Diät eingehalten.
Bewegung
In Kombination mit zusätzlicher Bewegung im Alltag bzw. gezieltem Training kann eine deutlichere und schnellere Gewichtsreduktion und Verbesserung der Stoffwechselparameter erreicht werden. Es wird empfohlen zur Hälfte Ausdauer- und Krafttraining durchzuführen.
Diätresistentes Übergewicht
Bei diätresitentem Übergewicht sollten einige Problemfelder abgeklärt werden, damit das Abnehmen durch Ernährungsumstellung und Bewegung erfolgreich werden kann:
- Status Schilddrüsenfunktion?
- bei Frauen: Östrogendominanz/Progesteronmangel?
- Leberfunktion und Darmflora?
- Versorgung mit Mikronährstoffen verbessern:
- Jod, Selen, Eisen, Zink, Magnesium, Vit. D u. A, B-Vitamine
- chronischen Stress abbauen
Individuell kann also ein Behandlungskonzept, an den jeweiligen Faktoren angreifend, langfristig zur Gewichtsreduktion führen. Von besonderer Relevanz ist die Berücksichtigung der Schilddrüse. Bereits gering erhöhte TSH-Spiegel können das Gewicht nachteilig beeinflussen, berichtete die Ärztezeitung 2006.